1974 – Pinsel frei!

Wer erinnert sich noch an das Jahr 1974?  Der Fussballfan wird nun aufschreien: „klar, dass war das Jahr in dem Deutschland zum zweiten Mal Weltmeister wurde!“ Noch kurz bevor die Weltmeisterschaft begann reichte Richard Kuhn im zarten Alter von 25 Jahren die Gewerbeanmeldung in der Gemeinde Dirlewang ein. Der Grundstein zum Malerbetrieb Kuhn war gelegt. Richard war damals selbst großer Fußballfan und spielte aktiv beim FSV Dirlewang und das sollte sich auch durch die Unternehmensgründung nicht ändern. Nur drei Jahre später, 1977, wurde er von den Lesern der Mindelheimer Zeitung sogar zum Fußballer des Jahres gekürt! Beruf und Hobby müssen sich also nicht zwingend im Wege stehen.

Die ersten Jahre

Leider verstarb in diesem Jahr auch der bekannte Dirlewanger Maler Hans Schropp. Dessen Werkstatt(siehe Bild) und der Betrieb des Kunst- und Lüftelmalers, der sich in der Region bereits einen Namen gemacht hatte, lag nun brach. Auf Bitten der Witwe übernahm Richard die Werkstatt für eine Pacht und wurde tatkräftig von Luise Schropp und seinem Bruder Franz (Malergeselle) unterstützt. Heute würde man von einer Win-Win Situation sprechen, damals war es wohl einfach gesagt eine Fügung des Schicksals. Die Malerwerkstatt von Hans Schropp existiert heute nur noch in Teilen. Man findet dort noch ein altes Regal mit historischen Musterwalzen, die zu jener Zeit noch einen hohen Beliebtheitsgrad hatten. Auch Richard erinnert sich: „Was haben wir damals für tolle Gestaltungen gemacht, ein- und mehrfarbig wurde fast alles gewalzt. Die Möglichkeiten und Muster waren schier unerschöpflich!“ Später wurden diese Arbeiten durch Tapeten ersetzt. Vereinzelt werden heute diese klassischen Walztechniken wieder angefragt.

Die ersten fünf Jahre mit Bruder Franz (Malergeselle) liefen sehr erfolgreich. Da sich die familiäre Situation bald ändern sollte, wurde die Entscheidung gefasst den Malerbetrieb auf die nächste Stufe zu bringen. Nach der Heirat von Traudl wurde 1979 ein Einfamilienhaus im elterlichen Obstgarten gebaut, wo nun auch ein Büro und der Farbenfachhandel integriert wurde. Durch die stetig steigende Auftragslage wurde auch in ein Gerüst investiert, welches zu Teilen noch heute im Einsatz ist und eine Gesamtfläche von 450 Quadratmeter umfasst. Neben dem Unternehmertum und den Hobbys wie Fussball, Tischtennis ergaben sich jetzt auch väterliche Pflichten. Dem ersten Kind Richard (siehe Bild links/ mit erstem Firmenwagen und Hänger), folgten Bettina und Karina.

1990 bis Heute

Seit der Gründung verfolgte Richard getreu das Motto „Qualität mit Farbe für Fassade und Raum“. Der oberste Anspruch galt stets top Qualität und um diese zu gewährleisten wollte Richard  ein überschaubarer Kleinbetrieb bleiben. Das Unternehmen umfasste maximal drei Mitarbeiter. 1993 stieg Roland Csokàs als Vorarbeiter ein und 1997 folgte der erste und einzige Lehrling Richard. Richard junior besuchte 2003 dann die Techniker und Meisterschule in München, während Roland noch bis 2007 im Betrieb tätig war und nach 15 Jahren als längster Mitarbeiter ausstieg. In dieser Zeit wurden sehr schöne Objekte renoviert, wie zum Beispiel die St. Michaels Kirche in Dirlewang. „Da war das Wahrzeichen kurz mal weiß und wir standen unter genauer Beobachtung“ schmunzelte Richard. Diese Baustelle bot sicherlich die spektakulärste Aussicht über sechs Wochen Renovierungszeit. Nachfolgend sehen Sie noch einige seltene Bilder dieser Zeit.

2007 bis 2018

Nachdem Roland Csokas aus dem Unternehmen ausschied, arbeitete Richard weitestgehend alleine im Betrieb. Sohn Richard war zu dieser Zeit nur sporadisch greifbar. Er arbeitete damals in dem eine Autostunde entfernten Wangen im Allgäu.  Anschließen sammelte er noch wichtige Erfahrungen bei dem renommierten Farbenhersteller Keim in Diedorf. Während dieser Zeit reifte immer mehr der Wunsch nach Selbständigkeit und so kam Richard jr. nach fast zehn Jahren wieder in den elterlichen Betrieb zurück. Witzigerweise im Jahre 2014 kurz vor der Weltmeisterschaft in Brasilien wo Deutschland nun bereits zum vierten Mal Weltmeister wurde. Seitdem wurde viel in den Betrieb investiert um sie auf die Zukunft und die annähende Rente von Richard senior vorzubereiten.

Und nun ist es soweit!

Ab dem 01.03 tritt Richard junior die Nachfolge an. Mit einem Sack voller Ideen unter Beibehaltung der bewährten Qualität geht der Malerbetrieb Kuhn in die nächste Runde! Wir freuen uns schon bald Ihnen interessante Angebote zu präsentieren und auch in Zukunft unsere Region mit tollen Farbgestaltungen zu verschönern!

Mit farbigen Grüßen

Richard Kuhn und Richard Kuhn jr.